am vergangenen Wochenende waren wieder Feierlichkeiten in Polaun. 111 Jahre Zahnradbahn Tannwald-Polaun sowie 90 Jahre Elektrifizierung der Zackenbahn. Meine Freundin Karin und ich sind mit dem Durchgangszug ab Dresden direkt nach Tannwald gefahren. Dort stapelten sich wieder die aus allen Richtungen eintreffenden Züge.
Links der Sonderzug, in der Mitte unser DB-Triebwagen und rechts einer der neuen RegioShuttle der CD, der planmäßig die Strecke Tannwald-Polaun bedient
Dann wurde erst mal unter großem inneren Jubel die wieder eröffnete Bahnhofskneipe geentert und draußen auf der Terrasse mit einem kühlen Pivo dem vorbeiziehenden Sonderzug nachgeschaut.
Zahnrad-Diesellok T426 003 schiebt nach:
Wir folgten dann mit dem nächsten planmäßigen Zug und schauten uns in Polaun auf dem Bahnhofsgelände ein bisschen um. Das Eisenbahnmuseum war offen, im Wartesaal des Stationsgebäudes war eine Modellbahnausstellung, die allerdings ein bisschen mickrig ausfiel. Eine Anlage nach Motiven des Bf Polaun zu CSD-Zeiten (in TT, glaube ich), zwei weitere Kleinanlagen, die ich als Speilanlagen einordnen würde und auf dem Boden eine Gartenbahn, die immer im Kreis fuhr. An der Wand Vitrinen mit Modellfahrzeugen. Ich war höchstens 5 Minuten drinnen, dann hatte ich alles gesehen. Für den Fall, dass wir mal in Polaun ausstellen wollen, sollten wir uns dies vor Augen halten, dass die Ausstellungsbedingungen limitiert und das Publikum nicht sehr zahlreich ist.
Zum Thema 90 Jahre Elektrifizierung gab es keine Exponate. Jiri Strecha von den Zubacka-Leuten erzählte mir, dass man beabsichtigt, diesen Mast hier topic.php?id=168&msgid=1740 nach Polaun zu verpflanzen und als Zeitzeugen des elektrischen Zugbetriebs zu bewahren. Der Lokschuppen soll auch noch renoviert und zu einer Begegnungsstätte umgebaut werden, womit das Museum eine neue Bleibe hätte. Rund 500.000 EUR soll das kosten, und man ist guter Dinge, dass man die Gelder akquirieren kann. Ein Teil des Geldes kommt aus norwegischen Funds, und wie es der Zufall will, sind das Leute aus Bergen, wo ich ein Projekt habe (Straßenbahn Bergen). So klein ist die Welt...
Draußen auf dem Hausbahnsteig gab es die bekannten Stände (Bier, Wurst, Ansichtskarten, Bücher, Süßigkeiten) und einige gummibereifte Exponate.
2x Tatra
Noch aus der Zeit, als Linksverkehr in der CSR herrschte
Zwei jüngere Vertreter tschechischer Automobilgeschichte
Wir machten uns dann aber auf den Weg in den Wald, denn wir hatten uns vorgenommen, das Isergebirge zu durchwandern. Mit dem Zug eine Station weiter nach Harrachov, dann zu Fuß über die Grenze ins Polnische, kurze Visite in Neuwelt, wo noch der Abspannmast der Ladegleise steht, allerdings schon fast zu Zwieback zerbröselt ist.
Dann ging es bei wunderschönem Wetter durch die Fichtenwälder des Isergebirges, wo ich ein paar Fotos von Wipfelreihen machte, die ich hoffentlich für die Beklebung der Hintergrundkulissen verwenden kann (um die Bäume nicht malen zu müssen...).
Über die Kolonie Karlsthal ging es dann am Hochmoor vorbei in Richtung Groß-Iser.
Dort gibt es eine Baude "Chatka Górzystów", in der es phänomenale Blaubeerplinsen gibt.
Leider war die Baude am Wochenende komplett ausgebucht, so dass ich mir mein Nachtlager unten im Gastraum aufschlagen musste.
Am nächsten Tag ging es weiter über die Heufuderbaude und Tafelfichte zurück ins Böhmische nach Bily Potok, von wo man mit dem Triebwagen zurück nach Liberec fahren kann.
War eine herrliche Rundreise, die ich jedem nur empfehlen kann.
Viele Grüße von Thomas
[ Editiert von Administrator Thomas Kunze am 06.08.13 18:37 ]
[ Editiert von Administrator Thomas Kunze am 06.08.13 22:10 ]