#1 Ein Neuer - und gleich einige Fragen von Westlausitzer 27.02.2018 19:38

Hallo Miteinander,
Ich lese hier schon eine ganze Weile interessiert mit und habe mich endlich dazu durchgerunge mich mal Anzumelden.
Kurz zu meiner Person: Mein Name ist Frank und bin in Sebnitz (Sachs) wohnhaft.Ich betreibe das Modellbahnhobby vornehmlich in der Baugröße H0!
Vor kurzem habe ich mich endlich mal durchgerungen mit dem Bau einiger Module nach schlesischem Vorbild zu beginnen. Meine Wahl fiel nach langem überlegen auf den Bf Krummhübel. Diesen Bahnhof finde ich mit meinen Möglichkeiten noch halbwegs nachbaubar, wenn auch warscheinlich nicht exakt Vorbildgetreu und mit ein paar modellbauerischen Freiheiten! Aber ganz wichtig für mich: Es ist eine elektrische Oberleitung realisierbar! Allerdings fangen damit auch gleich meine Probleme an: Auf den mir zugänglichen Fotos sind die Fahrleitungsanlagen nur in einem Teil des Personenbahnhofes erkennbar, die Situation in der Ausfahrt nach Arnsdorf und die Ladestrasse liegen für mich völlig im Dunkeln. Ein vor Ort-Termin scheint da nicht mehr viel zu bringen,da dort schon ziemlich "abgeräumt"wurde! Ich habe da zwar für mich schon eine Lösung wie es ungefähr gewesen sein könnte, aber Vorbildgerecht wäre mir lieber.
Wer kann mir da freundlichst weiterhelfen?
Der Holzbau der Bahnhofssegmente ist mitlerweile fast abgeschlossen - Bilder werde ich nachreichen sobald ich sie in den Computer gekriegt habe
Viele Grüße
Frank

#2 RE: Ein Neuer - und gleich einige Fragen von ruhland 03.03.2018 13:27

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Hallo Westlausitzer.

Soviel mir bekannt ist, gab es mal eine Broschüre vom Kasperverlag in Bonn, welches unter dem Titel Riesengebirgsbahn angeboten wurde.
Ich hatte 4 Bücher zum Thema Schlesische Gebirgsbahnen damals, so Anfang der 2000er Jahre direkt vom Verlag in Bonn gekauft und war
davon restlos begeistert. Die vier Bände behandeln die Zackenbahn, eine Reise durch die RBD Breslau, sowie weitere, von Hirschberg aus-
gehende Nebenbahnen. Alle sind durchgehend in s/w aber mit Akribie und viel Sachkenntnis recherchiert. Es sind kleine "Bibeln" und ich
hüte sie wie meinen Augapfel. Manchmal sind sie bei Ebay oder Amazon im Angebot. Aber bitte kaufe keines zu den oft anvisierten Mond-
preisen. Es gab noch die Bücher zum Schönhuter Tunnel und RAW Lauban, welche aber bereits restlos vergriffen waren und die ich selber
auch noch suche. Im Riesengebirgsbahnbuch wird aber auch die Strecke sehr detailiert beschrieben und auch auf die Fahrleitungen einge-
gangen.

Ein schönes Wocheenende wünscht Dir Maik.

#3 RE: Ein Neuer - und gleich einige Fragen von Westlausitzer 04.03.2018 19:29

Hallo Maik,
Danke für Deine Empfehlungen!
Ich habe im (Eisenbahn-)Freundeskreis jemanden gefunden der die Bücher/Hefte wohl hat, mal sehen was die so hergeben. Trotzdem bin ich über jede Information dankbar, da eine realistische Oberleitung so ein kleines Steckenpferd von mir ist (auch wenn ich beim Modellbau erstmal auf SOMMMERFELDT - Produkte zurückgreifen werde)!
Viele Grüße Frank

#4 RE: Ein Neuer - und gleich einige Fragen von ruhland 11.03.2018 10:33

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Hallo Frank.

Ich kenne das Problem des äußerst mangelhaften Bildmaterials. Mein Projekt "Strickerhäuser mit Iserviadukt" in H0 ist ebenso anspruchsvoll.
Es ruht zwar momentan aus Raumgründen, die ich schonmal im Forum erörtert habe. Werde aber ebenfalls, da wo mir Fotos fehlen, dann
auf Viessmann oder Sommerfeldt zurückgreifen und 2-3 Querträger im Bahnhofsbereich ggf. selbst zusammenlöten.

Ein schönes WE!

#5 RE: Ein Neuer - und gleich einige Fragen von drengtas 23.03.2018 08:15

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Hallo Frank und Maik,

die Strecke der Riesengebirgsbahn hatte keine preußische Fahrleitung, sie wurde erst Anfang der 30er Jahre elektrifiziert. In den Bahnhöfen standen Turmmaste mit Querspannwerken, so wie in Ober Schreiberhau.
Die Mastausleger der Streckenmaste dürfte auch in ähnlicher Form gewesen, wie sie heute üblich sind. Im Buch "Eisenbahn in Schlesien" sind ein paar Bilder der Riesengebirgsbahn enthalten. Soviel man mit der Lupe erkennen kann, haten die Streckenmaste "Schwedenausleger", in 0 kann man die gut nachbauen, in H0 muss man da schon Feinmechaniker sein.

Im Bahnhof Krummhübel standen noch vereinzelte Turmmaste, als wir ihn Anfang dieses Jahrhunderts besuchten.

Ein Tipp möchte ich noch zum Nachbau des Bahnhofs Krumhübel geben, baue ihn nicht in maßstäblicher Länge nach, dann wirkt er wie eine dreigleisige Strecke. Die Turmmaste im Bahnhof würde ich so aufstellen, dass eine Fahrleitung realistisch daran aufgehängt werden kann.
Ich baue diesen Bahnhof zurzeit in Spur 0, da habe ich mich aus Platzgründen für eine Länge von 3,60 m entschieden. Ich halte mich da nur an den Gleisplan, die Oberleitung baue ich preußisch, also mit Querjochen, damit ich die Anlage zu Transportzwecken auch mal leicht demontieren kann. (was mit Querspannwerken fast unmöglich ist)

Zum Bahnhof Strickerhäuser haben wir weitgehendst alle Bauformen der Fahrleitungsmaste ermitteln können und diese auf unseren Modulen auch so aufgestellt. Dort dürfte es keine Probleme geben, diese Maste richtig nachzubauen.

Mit freundlichen Grüßen
Roland

#6 RE: Ein Neuer - und gleich einige Fragen von ruhland 04.09.2018 02:42

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Das war aber trotzdem eine Versuchsausführung, sogenannte "Schwedenausleger", laut meiner Unterlagen welche von den Zackenbahnauslegern abwichen. Die Reichsbahn wandte hier mastmäßig auch neuartige Schleuderbetonmasten an,
so das die Riesengebirgsbahn recht modern ausgestattet war. Die Fahrleitungsanlage sollte die Antwort der DRG auf die gestiegenen Rohstoffkosten in der Weltwirtschaftskrise sein. Die Quertsragwerke entsprachen in Krummhübel fast der heute
üblichen Bauform. In Oberschreiberhau waren die Quertragwerke ja einseitig in den steil aufragenden Felsen des Weißbachsteins verankert.

Mfg. Maik ...

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